DER SCHIFFSKAPITÄN



Imposant in weißer Uniform begrüßt der Kapitän seine Gäste und beantwortet Fragen über Länge und Tiefgang seines Schiffes mit souveräner Sachkenntnis. Überzeugend wirkt für manchen Passagier auch die Selbstverständlichkeit, mit der er am jeweiligen Tisch ein „musikalisches Logbuch” präsentiert und zur Auswahl eines Liedes aus dem üppigen Angebot an Operettenmelodien, Broadway-Songs, Canzoni di Napoli, Filmmelodien, Rock-Oldies, Jazz-Standards und deutschen Schlagern der 20er und 30er Jahre einlädt. Erst sein allmählich hervortretender Hang zur Komik schafft allgemeine Klarheit über seine Unechtheit. Der Meuterer, der wiederholt „links” statt „backbord” sagt, soll in die Bilge hinabbefördert werden. Einem schmusenden Paar wird die sofortige Trauung ans Herz gelegt – wer vier goldene Streifen am Ärmel trägt, ist ja dazu befugt. Während dieser wilden Schiffahrt schlagen unerwartete Wellen der Heiterkeit immer höher.

Die Unterhaltung mit den Gästen findet auf deutsch, englisch, französisch und italienisch statt – nicht stockend mit nur ein paar Brocken, sondern fließend und mit reichhaltigem Wortschatz.




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